Unsere biologische Existenz ist ein Tanz der fünf Elemente, die Maha Bhutas genannt. Man kann die Maha Bhutas (oder pancha mahabhutani) als Fundament des gesamten physischen Universums bezeichnen. Die Elemente Erde (Prithivi), Feuer (Tejas), Wasser (Apas), Luft (Vayu) und Raum (Akasha) sind die fünf Zustandsformen der Materie und zeigen sich als fest, flüssig, strahlend, gasförmig oder ätherisch. Sie haben jedoch auch psychologische Entsprechungen, die bestimmte Gefühlsqualitäten und geistige Zustände anzeigen. Auch wird jedes Chakra von den Elementen beeinflusst. Wenn du die Qualitäten der Elemente verstehst, kannst du das Wissen in die individuelle Yogapraxis einfliessen lassen und somit die Wirkungen der Yoga-Übungen auf den grob- und auf den feinstofflichen Körper besser deuten.
In den letzten Blogeinträgen ging es um das Element Erde, dem grobstofflichsten der Elemente, dem Element Wasser, dem fliessenden Aspekt und dem Element Feuer, dem Tranformationsprinzip sowie dem Element Luft, dem Bewegungsprinzip. Hier in diesem Blog gebe ich dir den Überblick über das Element Raum, seinen Ausdrucksbereich und wie du dieses Element in deiner Yogapraxis stärken kannst. Ich mache dir jeweils Beispiele für Yogastellungen, Atemübungen, dem Seinszustand sowie weiteren energetischen Zuordnungen:
Element Raum / Äther
Sanskritname: Akasha
Akasha ist das feinstofflichste der fünf Elemente. Akasha Tattva hat ätherische Qualitäten und es durchdringt alles. Es korrespondiert mit Leere, Durchdringung und dem Absoluten. Akasha ist nicht greifbar und sehr subtil, es ermöglicht vollkommene Bewegungsfreiheit. Übersetzt wird Akasha mit Raum, Äther, Leere, Himmel und sogar mit Weltraum und Universum. Das Element Akasha bezeichnet den Raum, indem sich Materie bilden kann. Es ist der "Raum", der es möglich macht, dass alle anderen Elemente existieren. In diesem allgegenwärtigen Raum entsteht alles und in diesen geht wieder alles zurück. Auch geschieht in ihm alles und alles kann in ihm geschehen. Akasha ist ohne Grenzen und durchdringt den gesamten Kosmos. Wenn ich in den Nachthimmel schaue und an den unendlichen Kosmos denke, überkommt mich ein grosses Gefühl der Ehrfurcht. So führt diese Empfindung oft zur Kontemplation über die Unendlichkeit und über die Stille - völlige Leere und doch gleichzeitig umfassende Fülle.
Yoga gibt uns die Möglichkeit, den inneren Raum unseres Bewusstseins zu erforschen und in der Meditation den Raum der Stille wahrzunehmen. Mit fortschreitender Yogapraxis werden wir feiner und differenzierter in unserer Wahrnehmung, nicht nur was den Körper betrifft, sondern auch in unseren Gefühlen, Ideen, Gedanken und Visionen. Wir lernen zu unterscheiden, welche Dinge uns guttun und welche Dinge ungünstig für uns sind. Akasha ist verantwortlich für die Wahrnehmung von Ton und Klang, ermöglicht Kommunikation sowie Selbstausdruck und beeinflusst wesentlich den spirituellen Fortschritt. Konzentration und Meditation sind fruchtbarer, wenn Akasha Tattva vorherrscht. Die mit Akasha Tattva zusammenhängenden spirituellen Erfahrungen sind der Dimension von Anandamaya Kosha zuzuorden. Der psychische Ort des Element Raum ist Vishuddhi Chakra, das Kehl-Energiezentrum.
Raum in der Yogapraxis stärken
1. Pranayama / Atemübung:
4. Energetische Zuordnungen:
Viel Freude bei der Kultivierung des Element Akasha in deiner Yogapraxis. Nimm beherzt und mit heiterer Gelassenheit auch das Feine, das nicht Greifbare und Lichtvolle wahr. Klare Wachheit, tiefes Glück und ein Gefühl von Verbundenheit zeigen dir Einblicke in höhere spirituelle Erfahrungen und lassen dich die grosse Weite hinter allem entdecken.