Burnout & Yoga - Ursachen, Verlauf und Wege aus dem Burnout

25. Oct 2022 | Claudia Eva Reinig | YOGAINSPIRATION

Wie du dich von einem Burnout erholst und dein Leben mit Yoga wieder lieben lernst!

Stress ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Manchmal kann uns dieser Stress jedoch überwältigen und zu physischen und psychischen Folgen wie Zusammenbruch und Burnout führen. Burnout wird als Erschöpfungsdepression beschrieben, der anhaltender, nicht verarbeiteter Stress und oft mehrere Belastungssituationen zugrunde liegen. Meist wird Burnout als ein Zustand tiefer körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung definiert, mit dem ein Abfall der Leistungsfähigkeit und eine Beeinträchtigung der persönlichen Identität mit einer inneren Distanzierung einhergeht. Yoga, Meditation, Entspannung und Reflektion helfen uns, wesentliche Lebensbereiche der eigenen Lebenswelt zu überprüfen, sich und seine Bedürfnisse kennenzulernen und damit zu körperlicher Gesundheit und innerer Zufriedenheit zu finden. Eine achtsame Lebensweise unterstützt uns, unseren Körper wieder besser wahrzunehmen, zu sich zu kommen und sich gegen die Umwelt besser abzugrenzen. Begreife das Burnout als Möglichkeit der Bewusstwerdung und als Zeit des Erwachens!


Burnout: Körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung, die eine grosse Leistungsminderung,
mit einem Gefühl der Wirkungslosigkeit und dem Verlust der persönlichen Identität mit sich bringt.


Ursache von Burnout - äussere und innere Stressoren

burnout ursache

Fühlst du dich völlig ausgelaugt oder von Stress überwältigt?
Fühlst du dich körperlich erschöpft und auch geistig ausgebrannt?

Ignoriere auf keinen Fall anhaltenden Stress und die ersten Anzeichen von Burnout. Wichtig ist es, negativen Stress (Distress) zu erkennen, der als belastend wahrgenommen wird und krank macht. Ständige Überforderung, Ängstlichkeit, permanente Sorgen, Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen deuten auf eine ungesunde Belastung hin.

Im Gegensatz dazu zeigt sich positiver Stress (Eustress), wenn du Freude an einer Arbeit oder Sache hast, die deinen Kompetenzen entspricht, du zB bei der Arbeit oder beim Sport über dich hinauswächst oder eine Reise planst, auf die du dich schon lange freust.

Was sind die grossen Distress-Faktoren, die zum Ausbrennen führen? Hierunter fallen äussere Stressoren, die wir in der Arbeits- und auch der Umwelt finden und auch soziale Stressoren, die als psychosoziale Belastungen wahrgenommen werden. Doch auch innere Stressfaktoren tragen zur Entstehung eines Burnouts bei. Bei den inneren Stressoren erzeugt die betroffene Person den Stress selbst, der Stress kommt quasi „von innen“ und ist stark von der individuellen Veranlagung, also der persönlichen Disposition geprägt. Eigene Denkmuster, die meist tief in unseren täglichen Gewohnheiten verwurzelt sind, lassen uns unbewusst handeln. Konditionierungen, die wir aus der Vergangenheit mit uns „herumschleppen“ verursachen einen Automatismus, den wir nur schwer durchbrechen können, weil wir ihn gar nicht als solchen erkennen. In der Yogaphilosophie spricht man von den Samskaras - sie stehen für Prägungen, Glaubens- und Verhaltensmuster.


Äussere Stressfaktoren


  • berufliche Anforderungen und ungünstige Arbeitssituation
  • belastende Arbeitszeiten - zB Schichtarbeit
  • hohe Arbeitsmenge, die nicht bewältigt werden kann
  • Zeit-, Termin- oder Leistungsdruck oder ständige Unterbrechungen
  • negatives Betriebsklima - Konflikte mit Vorgesetzten oder Kolleg*innen, Mobbing
  • isoliertes Arbeiten - fehlender Austausch
  • zunehmende Digitalisierung -  den neuen Anforderungen nicht gewachsen sein
  • umweltbedingte Stressoren wie Lärm, Luftverschmutzung und Umgebungstemperatur (Hitze oder Kälte können eine grosse Belastung für den menschlichen Körper darstellen)
  • Veränderung der Lebenssituation - Krankheit, Pflege oder Tod eines nahe stehenden Menschen, eigene Krankheit, Unfall, Jobwechsel, Wohnsituation, Umzug, Trennung
  • toxische Beziehungen - zB Partner*in reagiert ständig mit Kritik, Schuldzuweisungen und Herabwürdigungen
  • hohe und ständige Informationsflut über die Medien - Negativnachrichten schüren Angst und Sorgen; das Wissen um Katastrophen in anderen Teilen der Welt, doch nicht helfen oder eingreifen zu können, gibt ein Gefühl von Ohnmacht
  • fehlende Unterstützung - auf sich alleine gestellt sein, in Beruf oder bei der Alltagsbewältigung
  • Mangel an Kontrolle und Autonomie


Innere Stressfaktoren

  • hohe Ansprüche an sich selbst und Erfüllungsdrang führt zu übertriebenem Aktionismus; hoher Leistungswille führt zu pausenlos engagiertes Arbeiten für bestimmte Ziele > Wenn ich es gut mache, dann bin ich gut und werde anerkannt!
  • perfektionistische Persönlichkeitszüge, einem Idealbild entsprechen zu wollen > Ich muss perfekt sein, dann ist es richtig und ich werde geliebt! Ich muss der/die Erste/Beste sein!
  • mit dem Eindruck der Unentbehrlichkeit zu viel Verantwortung für alles übernehmen wollen > Ich muss es selbst tun! Ich bin unentbehrlich!
  • eigene Belastungsgrenze nicht spüren > Ich kann zwar eigentlich nicht mehr, doch ich mache trotzdem weiter!
  • Ignorieren eigener Bedürfnisse > Angst vor Ablehnung > Ich passe mich an, um dazu zu gehören
  • Unfähigkeit zur Abgrenzung >  Ich schaue nach den anderen und vergesse mich! Ich darf nicht Nein sagen!
  • mangelnd erlebte Wertschätzung, hohe Erwartungshaltung an Wertschätzung und Anerkennung von anderen > Ich erwarte Dankbarkeit und Belohnung!
  • mangelndes Selbstwertgefühl, wenig Selbstwertschätzung und fehlendes Selbstmitgefühl > Ich genüge nicht, Ich kann es nicht!


Ein spannendes Modell (ERI-Modell von Siegrist) zur Entstehung von Stress im Arbeitskontext beschreibt das Ausmass an Anforderungen, die an die Tätigkeit gestellt ist, und das Ausmass an Kontrolle, das man in Bezug auf seine Arbeit besitzt. Unter dieses Ungleichgewicht von Leistung und Anerkennung fallen folgende Aussagen:

  • „Ich habe permanenten Zeitdruck.“
  • „Ich trage viel Verantwortung.“
  • „Ich werde bei der Arbeit häufig gestört.“
  • „In den letzten Jahren wurde meine Aufgabe immer anspruchsvoller.“
  • „Ich werde von meinen Vorgesetzten nicht mit dem nötigen Respekt behandelt.“
  • „Bei Schwierigkeiten bekomme ich keine adäquate Unterstützung.“
  • „Ich werde oft unfair behandelt.“
  • „Meine berufliche Zukunft ist unsicher.“


Abwärtsspirale Burnout

Wenn also Körper und Geist über einen längeren Zeitraum überfordert sind, leidet die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Das hat wahrscheinlich schon jeder mehr oder weniger erfahren können.

burnout vorsatz

Doch wenn wir nun in die Abwärtsspirale gelangen und wir uns so verausgaben, dass wir völlig am Anschlag sind, nicht mehr wissen, was gut und was ungut für uns ist, einfach nur funktionieren, immer weiter im „Tun“ sind, dann wird uns voraussichtlich irgendwann die Burnout-Symptomatik zum Stillstand zwingen. Erstmals ist dies beschämend, den Erwartungen anderer und den eigenen Erwartungen nicht gerecht zu werden, mit der Geschwindigkeit des Lebens nicht mehr mithalten zu können. Doch dann, wenn wir erkennen, dass wir in ein Leben geraten sind, das eigentlich der Identität des eigenen Wesens gar nicht entspricht, ist genau dies eine Chance zur Veränderung und Weiterentwicklung.


Yoga, Yoga Nidra und die Meditation schulen die Achtsamkeit und helfen, eine Auszeit aus dem Hamsterrad zu nehmen und somit aus diesem negativen Kreislauf zu kommen. Yoga wirkt regulierend in akuten Stresssituationen. Bewusst ausgeführte Yogaübungen helfen den Körper aber auch die Gefühle besser wahrzunehmen. Eine regelmässige Yogapraxis zählt vorbeugend als wichtige Prävention. Selbstfürsorge, also aktiv zum eigenen Wohlergehen beizutragen, wird bei den zunehmend psychischen Anforderungen und Belastungsfaktoren bedeutender denn je.


Körperliche Symptome bei Burnout

Wenn Burnout nicht behandelt wird, kann es zu einer Litanei von körperlichen Symptomen und ernsthaften Krankheiten führen wie:

  1. Erschöpfung und Müdigkeit
  2. Schwächung des Immunsystems
  3. Kopfschmerzen/Migräne
  4. Magenschmerzen, Verdauungsstörungen
  5. Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafprobleme
  6. Bluthochdruck, Diabetes Typ 2
  7. Engegefühl in der Brust, Herzerkrankungen
  8. Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  9. Chronische Verspannungen, Nacken,- Schulter- und Rückenschmerzen
  10. Atemprobleme, Asthma
  11. starke Gewichtsveränderungen
  12. Suchtgefahr, Alkohol, Medikamente, Drogen



Psychische Symptome bei Burnout

Neben der Auswirkung auf unser körperliches Wohlbefinden kann Burnout auch unsere Psyche und Selbstwahrnehmung negativ beeinflussen. Oft führt dies zu einem verminderten Erfolgserlebnis und einer Distanzierung der Persönlichkeit. Eine gefühlt niedrige Toleranzschwelle führt zu erhöhter Reizbarkeit, häufig auch zu Wut und Traurigkeit. Brain Fog, der Nebel im Gehirn wird immer stärker. Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und Müdigkeit raubt dir jeglichen Fokus und verstellt den Blick aufs Wesentliche. Entscheidungen zu treffen werden immer schwieriger, es fühlt sich an, wie in einer Blase gefangen zu sein und nicht richtig denken zu können. Sogar die einfachsten Entscheidungen, zB was man am Morgen anziehen oder essen soll, werden fast unmöglich.

Die Fähigkeit zur Erholung und Regeneration ist eingeschränkt, es ist nicht mehr möglich zu innerer Ruhe zu finden. Das gesamte vegetative Nervensystem ist aus dem Ruder geraten. Unsicherheiten und Ängste treten immer häufiger auf. Es kann zu Panikattacken, Phasen von starker Angst kommen, die sich mit Anzeichen von Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit und Schwindel zeigen. Weil das Leben immer anstrengender wird, man sich selbst nicht mehr vertraut und sich selbst auch nichts mehr zutraut, nehmen Selbstzweifel, Schuldgefühle und das Gefühl der Wertlosigkeit immer mehr zu. Kontakte mit Kollegen, Freunden oder Familie werden als Belastung empfunden. Das Selbstvertrauen geht verloren, Hilflosigkeit und Verzweiflung wird immer grösser. Vor Scham und auch dem Ganzen zu entgehen, zieht man sich immer mehr zurück, bis hin zum Meiden sozialer Kontakte. Längere Zeiten von Niedergeschlagenheit und Resignation können zum Gefühl der inneren Leere und Einsamkeit und zu schwerer Depression führen.

Wo auch immer die Ursache liegt, du musst lernen, den Burnout zu erkennen und zu überwinden, bevor die Talfahrt zu noch schlimmeren Symptomen führt. Yoga kann als sinnvolle Begleitmassnahme und zur Entwicklung der Resilienz und Prävention dienen.


Verlauf des Burnout

Obwohl Burnout keine offizielle medizinische Diagnose ist, gibt es viele Anzeichen von Burnout, um es zu identifizieren. Hier siehst du nochmals die Phasen (H. Freudenberger und G. North) im Verlauf des Burnout-Syndroms, um den schleichenden Prozess, der über einen längeren Zeitraum bis hin zu Jahren entsteht, zu erkennen.

Phase 1 Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen

Phase 2 Extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können

Phase 3 Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte

Phase 4 Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte

Phase 5 Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden

Phase 6 Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranzgrenze

Phase 7 Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum

Phase 8 offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit

Phase 9 Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen

Phase 10 innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie Süchte

Phase 11 Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit

Phase 12 erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs



Wege aus dem Burnout

Wie lange dauert es, sich von einem Burnout zu erholen?

Die Genesung von einem Zustand wie Burnout geschieht nicht über Nacht. Gesundheitsförderliche Verhaltensänderungen brauchen die Erkenntnis von Burnout betroffen zu sein, das nötige Bewusstsein und Wissen darüber, wie man den Gesundungsprozess einleitet und Zeit für die Veränderung. Die Heilung von einem schweren Burnout kann sich über mehrere Jahre ziehen. Die Veränderung der äusseren Stressoren können meist schneller erfolgen, wenn man sie erst einmal identifiziert hat.

burnout pause machen

Die inneren Stressoren zu verändern brauchen jedoch meistens längere Zeit, da dies eine innere Entwicklung ist, die es notwendig macht, mit sich selbst wieder in Kontakt zu treten. Dieser neu erwachte innere Dialog, das Erkennen der eigenen Sehnsüchte und Bedürfnisse, bringt eine ganz neue Interpretation des eigenen Lebens. Sich für andere Lebensmodelle und Lebenskonzepte zu öffnen, als nur dasjenige zu sehen, in dem man sich gerade befindet, erfordert Beherztheit auf allen Ebenen. Der Mut, sich selbst neu zu erfinden, ist ein individueller Weg im ureigenen Rhythmus.

Gesundheitsbewusstsein und Selbstfürsorge zu entwickeln und Zusammenhänge des eigenen Verhaltens und der Wirkung darauf, erkennen zu lernen, sind unumgänglich und erfordern ein grosses Stück Selbstverantwortung, um das Ruder des Lebens wieder zu übernehmen. Das Ursache-Wirkungs-Prinzip „Karma“ bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Wenn ich verstanden habe, dass jede Handlung eine Konsequenz hat, beginne ich meine Grundeinstellung gegenüber dem Leben zu prüfen. Ich beginne achtsamer und bewusster zu handeln und ersetze die ungünstigen Handlungsmuster durch bessere und geeignetere Ansichten und Gewohnheiten. Es gibt keine Instant Lösung für Burnout, aber es gibt viele Möglichkeiten, Stress abzubauen, sich hin zu einem gesünderen Lebensstil zu wenden und neue Verhaltensweisen mit optimistischem Denken zu entwickeln.


„Denke daran, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die du regulieren kannst
und nicht auf die Dinge, auf die du keinen Einfluss hast.“


Burnout Prävention und Behandlung


  1. Identifiziere die äusseren Stressoren
    Wenn du weisst, was deine Stressauslöser sind, kannst du Interaktionen mit ihnen vermeiden oder sie reduzieren. Versuche auf Vorfälle, deine Arbeit, Menschen oder Situationen zu achten, die ständig Stress auslösen. Erkenne die Problembereiche, nimm erst einmal Abstand und ändere dann Schritt für Schritt die äusseren Umstände > Lege die Weichen für einen Karriere- oder Lebensweg, der besser zu deinem Lebensstil und deinen Idealen passt, zB Startschuss für die berufliche Veränderung oder sich privat von unguten Verbindungen lösen.

  2. Suche professionelle Hilfe bei einem Psychiater, Therapeuten oder Coach
    Es ist keine Schande, Hilfe von einer ausgebildeten Fachperson anzunehmen. Unterstützungsnetzwerk > Die Möglichkeit, in einer sicheren Umgebung über deine Probleme mit Burnout zu sprechen, hilft Stress abzubauen und Gedankenroutinen bewusst zu werden.

  3. Beginne eine regelmässige Yogapraxis
    Yoga ist ein Weg zur Beruhigung deiner sich ständig wiederholenden Gedankenschlaufen. Etabliere Asanas, Atemübungen und die Meditation in deinem Leben. Nimm bewusst Einfluss auf die Erhöhung deiner Regenerationsfähigkeit mit Yoga Nidra und anderen Entspannungstechniken > Lerne innere Gelassenheit. Beginne mit der eigenen Selbsterforschung (Svadhyaya) - lerne darüber mehr in der Yoga Nidra Weiterbildung. Wenn du körperlich genügend Kräfte hast, nimm eine Auszeit und finde Erholung bei einem Yoga Retreat.

    claudia eva reinig - yoga
  4. Lade Achtsamkeit in dein Leben ein
    Sei bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen. Innere Sammlung und Achtsamkeit steigert das Gewahrsein und fördert die Klarheit sowie die Fähigkeit, die Realität des gegenwärtigen Augenblicks zu akzeptieren.

  5. Reduziere Medienkonsum und Informationsfluss
    Vermeide Medien > löse dich von ständig negativen Angstnachrichten, Social Media, digitale Messenger, Emails, Fernseher und Werbung

  6. Identifiziere die inneren Stressoren, deine inneren Antreiber
    Achte auf die eigenen Denkmuster und die Qualität dessen was du denkst, erzeuge ein positives Mindset. Löse dich vom Perfektionismus und von überangepasstem Verhalten, nur um der Harmonie willen > lerne deine innere Stimme wieder wahrzunehmen.

  7. Ernähre dich gesund und vegetarisch
    Frische und gesunde Mahlzeiten können dein Immunsystem stärken und dich weniger anfällig für Stress, Müdigkeit und Krankheit machen. Früchte, Gemüse sowie Getreide- und pflanzliche Proteinprodukte ziehen bei der Produktion weniger Leid mit sich und gelten als sehr gesund, was durch verschiedene Studien belegt ist. Unter anderem haben Vegetarier ein geringeres Risiko für Übergewicht und die Zuckerkrankheit Diabetes Typ 2. Auch Herz-Kreislauf-Probleme treten seltener auf. Achte darauf genügend zu trinken.

  8. Erholung und Regeneration in der Natur
    Natur- und Kraftorte sind Orte der Erholung > dort kannst du körperliche Bewegung, doch auch innere Ruhe, und Abstand zum stressigen Alltag finden. Beim Aufenthalt in der Natur nimmt die Konzentration von Stresshormonen bedeutend ab. Der Blutdruck und Puls sinken. Auch hat die naturnahe Umgebung einen positiven Effekt auf deine Gefühlswelt.

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  9. Erstelle eine ausgewogene Work-Life-Balance
    Die Kultivierung eines ausgewogenen Verhältnis der Work-Life-Balance wird dir helfen, ein stressfreieres Leben zu führen. Beginne mit kleinen täglichen Aktionen > Nimm dir Pausen und schaffe dir Oasen im Arbeits- und im vollen Alltag. Verwende beispielsweise Zeitblocker, um deine Bildschirmzeit zu reduzieren. Ein besseres Zeitmanagement gibt dir Freiraum, die tägliche Yogapraxis aufzugreifen. Bringe Karriere und Erfolg mit dem Privatleben, den sozialen Kontakte, der Selbstverwirklichung und Gesundheit in Einklang.

  10. Achte auf deinen Vitamin- und Mineralstoffhaushalt
    Bei anhaltenden Stresssituationen schüttet der Körper verstärkt die Botenstoffe Noradrenalin und Cortisol aus. Um diese zu bilden, braucht der Körper B-Vitamine. Wird dieser erhöhte Bedarf nicht gedeckt, kann dies zu einem Mangel führen. Studien haben gezeigt, dass Stress oft mit einem Vitamin-B-Mangel einhergeht. Aber auch Vitamin C, Zink, Selen und Magnesium liefern gutes „Nervenfutter“. Eisenspiegel überprüfen.

  11. Priorisiere ganz bewusst Selbstfürsorge und Selbstliebe
    Es ist wichtig, deine körperliche und emotionale Energie wieder aufzufüllen, indem du dir Zeit für die Dinge nimmst und auf dein Herz hörst > auf deine Bedürfnisse hören, achtsam den Moment erleben, für eine neue Schlafhygiene und bessere Schlafgewohnheiten sorgen - zur Einschlafmeditation, ausgewogene Ernährung, genügend Bewegung, soziale Bindungen und Unterstützung, mit Yoga und Meditation Gleichmut und Wohlbefinden fördern, Tagebuch schreiben und die Natur geniessen, Freude am Leben haben.

  12. Reflektiere deine persönlichen Werte
    Wenn wir in der Tretmühle sind, vergessen wir oft, was wir vom Leben eigentlich wollen. Das Nachdenken über persönliche Werte kann dich daran erinnern, wer du wirklich bist, nach welchen Werten du leben willst und welche Teile des Lebens deine volle Aufmerksamkeit verdienen.

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  13. Eiche deinen Seelenkompass neu
    Stärke deine Resilienz. Finde zu dir, deiner Mitte und zu innerer Freiheit. Erkenne neue Wege innerlich, um mit den äusseren Anforderungen anders umzugehen. Erledige nicht alles auf einmal und sofort, warte einen Moment ab, reflektiere und sortiere das Wesentliche vom Unwichtigen und bringe mehr Ruhe in dein Leben. Überlege, ob die Bedürfnisse der anderen tatsächlich wichtiger sind als die eigenen und lerne Nein zu sagen. Überdenke deinen Aktionismus. Es ist gar nicht wichtig, überall dabei sein zu müssen, denn tatsächlich verpasst man nicht wirklich etwas! Befasse dich auch mit Aktivitäten, die nicht ergebnisorientiert sind, ohne Ziel und ohne Absicht, zB schaukeln, tanzen, meditieren, malen, bewusst Verbindung mit deinem Körper aufnehmen und ihn einfach nur spüren.
  14. Führe ein Gefühlsprotokoll
    Was macht dich kraftvoll und glücklich? Mit welchen Menschen fühlst du dich wohl, welche rauben dir Energie > Wenn möglich eine Auszeit nehmen und das Leben konsequent neu ordnen. Erkenne wo ein Loslassen notwendig wird. Kläre und heile Probleme und Konflikte in deinen Beziehungen - schaffe Verbindungen von Herz zu Herz und löse damit Trennung auf. Übe die Metta Meditation. Lerne negative Gefühle anzunehmen, statt sie mit Aktionismus zu überdecken.

  15. Führe ein Dankbarkeitstagebuch
    Was macht dich dankbar und erfüllt dich? > Schätze die kleinen Dinge im Leben. Für was bist du heute dankbar, welche Begegnungen waren erfüllend. Nimm das Selbstverständliche wieder bewusst wahr. „Heute habe ich dankbar meinen Baumfreund umarmt!“

  16. Befasse dich mit Weisheitstraditionen und philosophischen Büchern
    Sie alle weisen den Weg nach innen > Stelle den Zoom weit und lege den Fokus weg von der eigenen Nabelschau, aber auch weg von der Abhängigkeit im Aussen. Schaue aufs grosse Ganze. Befasse dich mit den Zusammenhängen des Lebens, entwickle innere Reife und lerne aus deinen Erfahrungen.

Hier findest du weitere Übungen und Anregungen passend zum Thema Stress & Burnout: Zum Blog Vagusnerv - aktiviere den Ruhepol


Fazit Burnout

Krisen sind häufig biografische Wendepunkte. Sie können Chancen zur persönlichen Entwicklung sein und neue Perspektiven für inneren Wachstum aufzeigen. Gerade wenn du bisher deine Interessen oft in den Hintergrund gestellt hast, kann eine Zeit kommen, in der du deine bisher verfolgten Lebensziele kritisch hinterfragst. Krisen bringen uns weiter, indem sie uns herausfordern, das Leben neu zu überdenken.

Ein Zusammenbruch kann zu einem Durchbruch führen. Ein Burnout kann uns auf einen Weg führen, uns selbst und unsere Emotionen besser zu verstehen. Sind wir mitten im Elend, sind wir ausser Kontrolle und fühlen uns überwältigt von unseren Gefühlen, der Verzweiflung und Angst. Es ist schwer zu erkennen, dass das, was wir durchmachen, oft ein Geschenk ist, das in einer nicht so schönen Verpackung verpackt ist. In aussichtslos erscheinenden Zeiten liegt das grösste Potenzial, das Leben neu anzunehmen und weiser und glücklicher zu werden. Ich hoffe, der Blog über Burnout hilft zu erkennen, wo man selbst steht und möge er auch hilfreich für Yogalehrende und Therapeuten*innen sein - bei ihrer wertvollen Arbeit!



Empfehlungen von Burnout Betroffenen

Zur Abrundung des Burnout Themas möchte ich noch einige Ideen, Gedanken und Empfehlungen von Burnout Betroffenen aus meinem Umkreis mit dir teilen:

„Grundvoraussetzung für Heilung ist die Selbstliebe, aus dem Herzen zu handeln, die eigenen Bedürfnisse erkennen und umsetzen. Weg vom „Erfüllungswahn“, weg vom ungesunden Verpflichtungsgefühl oder andere retten zu wollen. Eigene Grenzen erkennen lernen!"

In den Wald gehen, Waldbaden und bewusst mit allen Sinnen die Natur erleben. Yoga, Meditation und Entspannung!“

„Psychologe und Psychiater einschalten. Da ist jeder Tag relevant - ohne professionelle ärztliche Betreuung hat man geringe Chancen sich vollständig zu erholen. Dann hat man eventuell ein Leben lang Probleme. Alle Dinge/Ratschläge mit Therapeut*in abstimmen!“

„Akzeptieren, dass man diese Krankheit hat, wie ein innerliches Geständnis an sich selbst!“

„Ruhe-Inseln schaffen im Alltag, innere Welt stärken durch Meditation. Hypnose- und Entspannungstechniken. Sanfter Sport, in die Natur gehen!"

B Vitamine, Vitamin D, Mineralstoffe und andere Nahrungsergänzungsmittel, die einen evtl. gegebenen Mangel ausgleichen. Schilddrüsenfunktion abklären!"

"Mentaltraining, eigenes Denken beobachten. Täglich aufschreiben was gut am Tag war, Dankbar sein - ein Fülle-Gefühl erleben!"

"Wichtig ist, die innere Welt stärken, ein eigenes Universum schaffen, um stabil zu sein, egal was im Aussen passiert. Lösungsorientiertes Denken und dies üben üben üben… Praktizieren!“

„Soziales Umfeld - andere Menschen, die einen unterstützen.
Den Fokus auf etwas anderes legen - neue Möglichkeiten erkennen“


„Ein Perspektivenwechsel, den Blick von der persönlichen Perspektive auf die Bewusstwerdung höherer Dimensionen lenken!"

"Als ich vor 7 Jahren fast ins Burnout geraten bin, hat mir das Üben von Standhaltungen, v.a. Vira-Varianten, enorm geholfen. Ich bin froh, hatte ich durch jahrelange Yogapraxis diese Tools zur Hand. Auch Atemübungen und viel in der Natur sein tat und tut mir gut. Meditation und YogaNidra war damals nicht ideal für mich, es war zu beängstigend in diese damals unangenehme Leere zu sinken. Nun ist Yoga Nidra aber wieder möglich."



Herzlicht Claudia

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