Der Yogi, die Yogini strebt danach, im Einklang mit dem kosmischen Rhythmus zu leben. Man kann dies als eine holistische Lebensweise bezeichnen. Alles in diesem Universum ist miteinander verbunden und steht in Beziehung zueinander. Die 5 Elemente, die wir im Yoga oder vom Ayurveda her kennen, sind die Bausteine des Lebens. Sie sind die ursprünglichen Energien, aus denen sich unsere Welt zusammensetzt. Alle materiellen Dinge, auch der Geist und die Lebenskraft, sind aus ihnen gebildet.
Ein Überschuss oder Mangel eines der Elemente in unserem Organismus kann ein Ungleichgewicht innerhalb der Gesamtstruktur bewirken. Die fünf grossen Elemente (Maha Bhutas) sind: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum (Äther). Im den beiden letzten Blogeinträgen ging es um das Element Erde, dem grobstofflichsten der Elemente und dem Element Wasser, dem fliessenden Aspekt. Hier in diesem Blog gebe ich dir den Überblick über das Element Feuer, seinen Ausdrucksbereich und wie du dieses Element in deiner Yogapraxis stärken kannst. Ich mache dir jeweils Beispiele für Yogastellungen, Atemübungen, dem Seinszustand sowie weiteren energetischen Zuordnungen:
Element Feuer
Sanskritname: Tejas / Agni
Feuer trägt die Kraft der Transformation in sich. Das Element Feuer drückt die Idee des Lichts aus. Im Wort Tejas stecken viele Bedeutungen: das Leuchtende, Feuer, Hitze, Glanz, Kraft und auch das Strahlende. Tejas heisst jedoch auch Schönheit, Stärke, Mut, Licht und Glut. Auch die Lebenskraft, Ausstrahlungskraft, das Charisma, Einfluss, Ansehen und sogar die Würde ist mit Tejas gemeint. Feuer ist anregend, intensiv und erneuernd. Dieses Element macht Entwicklung, Veränderung und Wachstum möglich. Die Qualität des Element Feuer verleiht dir Aktivität und Freude, einen wachen Verstand, Neugierde und Wissensdurst, sowie Offenheit für Neues. Agni, der Gott des Feuers, manifestiert sich als Feuer auf der Erde in Holz und Stein, als Blitz in der Luft und als Sonne am Himmel (Surya). Agni als Verdauungsfeuer hilft uns bei der Verdaung und man sagt, mit gesundem Agni fühlen wir uns ausgeglichenen und zufrieden. Feuer ist dem Sehsinn zugeordnet und auf subtiler Ebene hilft uns Agni zur Verdaung der Gefühle und gemachte Erfahrungen zu integrieren. Feuer ist ein wichtiger Teil der Reinigung - alle Unreinheiten werden verbrannt und transformiert. Bei vielen Reinigungszeremonien wird noch heute in Indien das heilige Feuer gezündet. Gerade in der Yogapraxis ist die Reinigungs- und die Umwandlungskraft von wertvoller Bedeutung. Lord Shiva, der als Uryogi gilt, steht für Zerstörung und Neubeginn, also der Transformation schlechthin.
Eine wichtige Eigenschaft im Yoga, die ein Übender entwickeln sollte ist Tapas. In diesem Sinne kann Tapas bedeuten, "feurige Disziplin" zu kultivieren oder mit Mut und Leidenschaft für "etwas zu brennen". Feuer ist den sonnigen, den solaren, den männlichen Aspekten zugeordnet. Manipura Chakra, das Solarplexus-Energiezentrum wird vom Feuerelement dominiert.
Feuer in der Yogapraxis stärken
1. Pranayama / Atemübung:
4. Energetische Zuordnungen:
Viel Freude bei der Kultivierung des Element Feuer in deiner Yogapraxis. Habe Mut zur Transformation, sehe deine Strahlkraft und verwirkliche deine Visionen voller Leidenschaft und Freude. Im nächsten Blog geht es um das Element Luft, viel Freude beim Lesen.